Milben
Acari
- Weichhäutiges Insekt
- Kriechend, stechend, saugend
- Hygiene- und Gesundheitsschädling, Vorratsschädling
- Agrarschädling, Parasit, Krankheitsüberträger
Arten
- Hausstaubmilbe (Dermatophagoides)
- Haarbalgmilben (Demodex)
- Mehlmilbe (Acarus siro)
- Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei)
- Grasmilben (Neotrombicula autumnalis)
- Zecke (Ixodida)
Milben gehören zu den artenreichen, achtbeinigen Spinnentieren, die meisten Arten sind von blossem Auge kaum sichtbar. Manche Milbenarten können als Parasiten bei Mensch und Tier Krankheiten und Allergien auslösen.
Übertragung von Krankheiten
- Als Parasit können Milben viele Krankheiten übertragen, von denen einige gefährlich sind. Obwohl ZECKEN (auch eine Milbenart) hauptsächlich die Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, und das seltene Krim-Kongo-Fieber verursachen, können weniger bekannte Arten unter anderem Typhus, Rickettsipocken und Tularämie übertragen.
- Krankheitsbilder, die durch diese Parasiten am Menschen ausgelöst werden, sind unter dem Begriff Acariosen zusammengefasst. Dabei ist die Krätze die bekannteste Krankheit, die durch die Aktivitäten der Larve auf der Haut starken Juckreiz auslöst. Eine weitere häufige Erkrankung ist eine Form von Asthma, die nach jahrelanger Allergie gegen Hausstaubmilben auftreten kann. Der Hausstaub ist nicht der Auslöser von allergischen Reaktionen beim Menschen, wie fälschlicherweise angenommen wird, es sind die Exkremente der Milben.
- Viele Milbenarten leben jedoch auf Mensch und Tier, ohne Symptome zu verursachen. Milben kommen in den Lungen von Primaten, den Nasenlöchern und Federn einiger Vögel, den Haarfollikeln und Wimpern des Menschen und den Atmungsorganen einiger Insekten (wie Käfer und Bienen) vor.
- Obwohl echte Grasmilben nur an Pflanzen saugen, befallen Herbstmilben, allgemein als Erntemilben, Herbstgrasmilben oder Heumilben bekannt, hauptsächlich Lebewesen. Folgen für den Menschen: Kurzzeitige Hauterkrankungen (Erntekrätze).
Weitere Daten
Klasse: Gliederfüßer
Größe: 0.1 bis 0.4mm
Gewicht: Ca. 3μg (Mikrogramm)
Alter: 30 bis 60 Tage
Aussehen: Acht Beine
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Nahrung: Körperschuppen des Menschen
Verbreitung: Weltweit
Schlaf-Wach-Rhythmus: Tag- und nachtaktiv
Lebensraum: Kopfkissen, Bettdecke
Natürliche Feinde: Bücherskorpion, Silberfischchen
Paarungszeit: Ganzjährig
Eiablage: ca. 50 Eier
Vom Aussterben bedroht: Nein
- Ein Milbenbefall bei Hunden und Katzen kann Hautkrankheiten wie Demodikose oder Räude mit schweren Symptomen verursachen. Achtung: Manche Milben können sogar auf den Menschen übertragen werden.
- Milbenbefall bei Hunden kann Haarausfall, starken Juckreiz und schwerwiegende Hautsymptome verursachen. Wenn Katzen in der Natur oder mit Artgenossen in Kontakt kommen, können sie mit verschiedenen Milbenarten angesteckt werden. Eine Milbeninfektion kann Juckreiz verursachen und die Hautgesundheit der Katze massiv schädigen.
- Die Milbe ist eine Gattung innerhalb der zu den Spinnentieren gehörenden Gliederfüsser.
- Bis heute sind weltweit mehr als 50'000 Arten bekannt und Milben sind die am häufigsten vorkommenden Spinnentiere.
- Fossile Funde weisen darauf hin, dass Milben schon vor 230 Millionen Jahren auf der Erde lebten und sich seitdem kaum entwickelt haben.
- Die Grösse der Milben liegt je nach Art zwischen 0.1mm und mehreren Zentimetern.
- Zu den bekanntesten und für die menschliche Gesundheit relevanten Arten zählen ZECKEN, Hausstaubmilben und Krätzmilben.
- Wie alle Spinnentiere haben erwachsene Milben acht Beine.
- Milben sind, je nach Art, Pflanzen- oder Fleischfresser. Ein Grossteil der Milben lebt parasitär. Viele Arten nutzen ihren Wirt als Transportmittel, da sie sich nur sehr langsam fortbewegen können.
- Milben leben in fast allen Ländern der Welt in unterschiedlichen Lebensräumen. Fast die Hälfte der Arten lebt im Boden, und bei guten ökologischen Bedingungen kann es bis zu 100'000 Tiere pro Quadratmeter geben.
- Milben kommen auch als Schädlinge in der Landwirtschaft vor. Viele Arten haben jedoch einen ökologischen Wert und werden als Nützlinge eingestuft, da sie einerseits einen wesentlichen Beitrag zur Humusbildung im Boden leisten, und andererseits in der Lage sind, bestimmte schädliche Bakterien zu dezimieren. In der Agrarwirtschaft werden solche Milben sogar gezüchtet und gezielt eingesetzt.
- Hauptsächlich als Vorratsschädlinge treten sie in Mehl- oder Getreidelagern auf, die Mehlmilbe (Acarus siro), kann z.B. Mehlkomponenten zersetzen und so die Produkte schwer schädigen.
- Das Nahrungsspektrum der Milben ist gross und reicht von Geweberesten über Pilze und Pflanzen bis hin zu Getreideprodukten und Aas.
In welchem Bereich tritt der Schädling auf?
Der Anwendungsbereich entscheidet, welche Produkte zur Bekämpfung dieses Schädlings empfohlen werden.
